Empfänger von
Sozialleistungen gelten in weit verbreiteten Kreisen unserer
Gesellschaft als faul. Eine ganze Bürokratie wurde ersonnen und
entwickelt, um dieser unterstellten Faulheit auf die Sprünge zu
helfen. Wer nicht arbeitet, d.h. wer keine offiziell anerkannte
Arbeitsstelle besitzt, wird beschäftigt: so-und-soviel Bewerbungen
im Monat schreiben, egal wieviel Angebote es für den Einsatz der
eigenen Fähigkeiten überhaupt gibt; hier das x-te
Bewerbungstraining, dort die x-te Bildungsmaßnahme - nicht zu
vergessen die regelmäßigen Anträge mit allerlei Nachweisen und
Bescheinigungen, damit man überhaupt Geld zum nackten Leben bekommt.
Dahinter steht ein
Menschenbild, demzufolge Menschen "von Natur aus" faul
sind; würden sie nicht zur Arbeit angehalten, würden sie sich den
ganzen Tag vergnügen (aus demselben Grund glaubt man, Kinder zum Lernen "motivieren" zu müssen). Daher stehen auch
diejenigen, die zu krank zum Arbeiten sind, unter permanentem
Beweisdruck - damit auch ja nicht der Hausarzt oder Psychotherapeut
etwa dabei helfen, daß sich einer vor der Arbeit drückt, werden
Betroffene regelmäßig zum Amtsarzt geschickt; so will man
sichergehen, daß auch wirklich kein Betrugsversuch vorliegt. Den
persönlichen Ärzten von Leistungsempfängern wird also ebenfalls
mißtraut - mindestens sehen sie sich dem Verdacht ausgesetzt,
manipulierbar zu sein. Bezeichnenderweise protestieren sie bzw. ihre
Berufsverbände nicht dagegen; es scheint, als würden sie das
Vorurteil, wonach Menschen grundsätzlich nicht zu trauen ist und
also kontrolliert werden müssen, um sich nicht zu bereichern, selbst
auf sich anwenden.
Es gibt eine Menge
Jobs, die die meisten Menschen nicht freiwillig tun würden; wenn sie
keine andere Arbeit finden, halten sie meist solche Tätigkeiten immer noch für
besser, als überhaupt keine Arbeit zu haben. Niemand liegt anderen
gerne auf der Tasche, wenn es anders geht - nicht deshalb, weil die
Leute bürokratische Schikanen (zurecht) fürchten würden. Aber
dabei muß der Selbstwert stimmen. Wer sich in einem Job schlecht
behandelt und obendrein mies bezahlt sieht, mag das Amt vorziehen.
Wer dies einem Menschen vorwirft, verlangt von ihm, seine
Selbstachtung fallen zu lassen, mithin: sich selbst zu verraten.
Und hier liegt
sicherlich der eigentliche Grund für die vielen Ressentiments
Sozialgeldempfängern gegenüber: man neidet ihnen, daß sie Geld
bekommen, ohne sich dabei zu verraten. Daß das durchaus nicht der
Realität entspricht, weil man gegenüber der Behörde so manchen
Kotau machen muß, wird dabei ignoriert. Es kommt nämlich darauf an
zu verleugnen, daß man sich selbst in einer Arbeitssituation
befindet, die man nur zu gerne aufgeben würde, wenn man denn könnte.
Ob das die Arbeit an sich ist oder ein schlechtes Arbeitsklima, ob
einem der Chef zusetzt oder auch einfach "nur" die
Arbeitszeiten, die man nicht bestimmen kann - wer eine solche
Situation nicht verläßt oder, falls möglich, gar nicht erst
versucht, sie zu verbessern, begeht in der Tat Selbstverrat. Und weil
man sich so schwer eingestehen kann, daß man sich etwas bieten läßt,
was man sich aus guten Gründen nicht bieten lassen sollte, greift
man zum Ressentiment: Guck mal da, die verweigern sich einfach (so
die Projektion)! Ich muß ja auch schuften; man kann eben nicht immer
tun, was man will - man kriegt im Leben nichts geschenkt (so die
Rationalisierung).
Es stimmt ja
wirklich nicht. Kein Mensch ist von Natur aus faul. Kinder sind
erpicht darauf, alles zu lernen, was es in ihrer Umgebung zu lernen
gibt. Da ist natürlich zunächst das eigene Zuhause, in dem geputzt,
gekocht, gebacken wird. Was die Großen tun, wollen die Kleinen auch
können. Für vieles davon sind sie aber in der Tat noch zu klein und
werden vertröstet - wenn Du mal groß bist. Die Berufsträume
beschränken sich auf das jeweils Sichtbare: Lokführer, Lehrerin,
Bauarbeiter, Krankenschwester .... alles, wo sich ein Kind bereits
hineinsehen kann (daher auch geschlechtsspezifisch, wo Mädchen keine
Lokführerinnen sehen und Jungen keine Krankenpfleger).
Dann kommt die
Schule. Die Schule wird Vorschulkindern immer verkauft als eine
Institution, die ihnen das Groß-Werden ermöglicht. Der Spruch vom
"Ernst des Lebens" ist in diesem Sinne durchaus nicht bloß
als Drohung zu sehen (so er denn vom "Spielen" abgegrenzt
wird), er bedeutet auch das "Ernst nehmen", also das
"Ernst-genommen-werden" von Kindern. Daher sind jedenfalls die
meisten mächtig stolz, wenn sie endlich in die Schule kommen - sie
haben ihrem Verständnis nach damit das Tor in die Erwachsenenwelt
durchschritten.
Die Ernüchterung
folgt natürlich irgendwann. Denn was das, was in der Schule gelernt
wird, mit dem (oft viel spannenderen) Leben "da draußen"
zu tun hat, erschließt sich lange nicht, einigen wohl auch niemals.
Da kommt es darauf an, sich für die Unterrichtsinhalte an sich zu
interessieren. Ob und wie sehr das einer schafft, hängt
logischerweise vom Elternhaus ab - und hier sind die sog.
Bildungsbürger bzw. deren Kinder eindeutig im Vorteil. Ob die einen
intellektuell begabter sind als die anderen, oder ob soziale
Unterschiede sich in aller Regel fortschreiben, sei dahingestellt -
Fakt ist, daß nicht alle überall gleiche Leistungen zeigen; sie
lassen sich schon nicht gleichermaßen für das, was sie lernen
sollen, interessieren bzw. motivieren. Der Druck ist groß;
irgendwann kapiert auch der letzte, daß er ohne weiterführende
Schule wenig Chancen hat. Aber auch die Eltern scheinen (vor lauter
Angst, ihre Kinder könnten "auf der Strecke bleiben")
immer mehr zu einem Klima beizutragen, in dem es nur noch um Leistung
geht, nicht darum, "man selbst" zu werden. Lernen ist
längst als Konkurrenz etabliert.
Dadurch bilden sich
aber keine Persönlichkeiten; die Persönlichkeit des Kindes und
dessen Autonomie spielen keine Rolle. Kinder lernen immer früher,
daß das, was für sie richtig ist, nicht zählt. Von den Erwachsenen
(deren Alltag immer stärker äußeren Zwängen unterliegt) zunehmend
in jüngerem Alter in Institutionen abgedrängt, übernehmen sie
einen Blick auf sich selbst, in dem ihre Persönlichkeit nicht mehr
vorkommt, sondern nur noch die Frage, wie sie in einer Welt beständig
knapper werdender Chancen bestehen können. Ohne Abschluß einer
weiter-führenden Schule (der inzwischen Voraussetzung auch für immer
mehr Lehrberufe ist) droht die Armutsfalle.
Während die einen
mit 15 oder 16 Jahren eine Lehre beginnen, drücken die anderen
weiter die Schulbank. Wirklich "groß" sein in dem Sinne,
daß man vor allem auch finanziell endlich selbst über sein Leben
bestimmten kann, zieht sich besonders bei Gymnasiasten länger hin;
im Falle eines Studiums weit in den Eintritt des Erwachsenenalters
hinein. Ihre kapitalistische Lektion haben dann alle gelernt: die
Lehrlinge, die sich frühzeitig in Unterordnungsverhältnisse
einüben, dafür nach nicht allzu langer Zeit mit eigenem Geld und
entsprechenden Konsummöglichkeiten "belohnt" werden; die
Akademiker, die zwar länger hingehalten wurden, dafür aber (wenn
alles gut geht) mit höherer materieller "Entschädigung"
rechnen können sowie mit einer Arbeit, bei deren Gestaltung sie
wesentlich mehr Freiheit haben als andere. Abhängig sind sie alle
von ihren jeweiligen Arbeitgebern. Und sie sind dazu verdonnert, den
Beruf, den sie einmal gewählt haben (in einem Alter, in dem man sich
schon aufgrund der fehlenden Lebenserfahrung leicht irren kann), bis
zum Renteneintritt auszuüben. Nicht wenige werden sich unter dem,
was sie werden wollten, etwas anderes vorgestellt haben. Doch wer
sich völlig neu orientieren möchte, muß dies erst mal finanzieren
können. Also weiterarbeiten, dafür aber für neues Lernen gar keine
Zeit haben. Da ist es besser, arbeitslos zu werden - so gibt es
wenigstens Chancen, eine Umschulung finanziert zu bekommen. Doch auch
hier setzt der Staat den Rahmen; wer plötzlich meint, seine
künstlerische Ader ausleben zu wollen, wird in die Röhre gucken.
(Nach allem ,was man so hört, verdient sich hier eine nicht gerade
kleine "Weiterbildungsindustrie" eine goldene Nase, während
die Qualität der Ausbildung in vielen Fällen durchaus zu wünschen
übrig läßt.)
Der Frust über
falsche oder fragwürdige Entscheidungen wird im allgemeinen
"Midlife-crisis" genannt. Auch die in die Selbständigkeit
gehenden Erwerbstätigen entkommen der Abhängigkeit nicht: hier sind
es "der Markt" und die Banken. Wer einmal in den Schulden
hängt, kommt so leicht nicht mehr heraus - der muß weiterschuften.
Das "Abstandsgebot"
zwischen unteren Lohngruppen und Hartz-IV-Satz dient nur dazu, daß
sich die Menschen weiter in auch unzumutbare Arbeitsverhältnisse
fügen. Daß sie nicht darauf bestehen, ansprechendere Tätigkeiten
auszuüben, bei denen sie mehr Verantwortung bekämen und die ihren
Selbstwert nicht verletzen.
Ressentiments gegen
diejenigen, die im Kampf um die typischen Berufsmuster auf der
Strecke bleiben und in Hartz-IV landen, haben eine weitere Funktion:
Sie lenken ab von denjenigen, die sich tatsächlich an der Arbeit
anderer bereichern, nämlich Unternehmen, Banken, "global
player". Die Empörung über unanständig hohe Vorstandsgehälter
mag groß sein, die Machtlosigkeit, daran etwas zu ändern,
allerdings auch. Sich gegen die Unteren zu wenden (mit denen man als
Inhaber eines Arbeitsplatzes in Wahrheit ja niemals tauschen wollte),
senkt die inneren Spannungen und läßt einen die eigene Lage und das
übervorteilt werden durch die Mächtigen weiter ertragen. Der
Kapitalismus braucht seinen Stammtisch.
Was wäre dagegen zu
tun? Zunächst müßten die Menschen aufhören, immer weiter Kinder
dazu zu erziehen, sich diesem Machtsystem zu unterwerfen. Denn die
äußeren Zwänge reichen als Erklärung für ein weit verbreitetes
Duckmäusertum nicht aus - es wird, auch wenn dies nicht bewußt
geschieht, in jedem Falle die Entscheidung getroffen, das
Selbstwertgefühl zugunsten materieller Sicherheit aufzugeben. Ohne
Selbstwertgefühl aber verschiebt sich die Perspektive hin zu derer
der Mächtigen. Man redet sich ein, daß man sich nicht unterwirft,
sondern einer "Sachlogik" gehorcht.
Derselben Sachlogik
unterwirft man dann seine Kinder. Nur daß man es nicht so nennt. Man
redet sich ein, die gesellschaftlichen Verhältnisse, in denen man
lebt, wären alternativlos. Darüber übersieht man aber, daß man
seinen Kindern tatsächlich damit Gewalt antut, sie in diese
Verhältnisse hineinzuzwingen:
Wir machen uns gar
keine Gedanken mehr, ob die Art unserer gesellschaftlichen
Organisation für Kinder überhaupt geeignet ist. So zwingen wir
ihnen unsere Strukturen einfach auf. Der ganze Alltag ist
segmentiert. Wir arbeiten außerhalb unseres Zuhauses, im Normalfall
einige Kilometer entfernt; wir sind für unsere Kinder, wenn sie uns
brauchen, nicht erreichbar. Die geburtenstarken Jahrgänge hatten oft
noch Mütter, die zuhause blieben und sich um sie kümmern bzw. im
Bedarfsfall zur Verfügung stehen konnten, doch das hat sich (aus
guten und schlechten Gründen) längst geändert. Allerdings hieß es
auch für diese Kinder, ihr Betätigungsfeld auf den extra
eingerichteten Spielplatz zu beschränken. Was außerhalb des
Zuhauses geschah, was Papa den ganzen Tag machte, blieb ihnen
verschlossen. Wenigstens hatten die Mütter noch Zeit; auch wenn sie
ihre Kinder zum Einkaufen mitnehmen mußten, konnten sie sich doch
damit auf sie einstellen. Das geht heutzutage nicht mehr. Inzwischen
haben alle Erwachsenen "erwerbstätig" zu sein; die Kinder
werden in immer früherem Alter außer Haus betreut. Wenn Mama und
Papa morgens zur Arbeit müssen, hat also auch das Kind aufzubrechen.
Etwas anderes als den Kindergarten oder die Krippe hat es nicht
vorzuhaben.
Die meisten von uns
sind darin eingeübt, den Protest der Kinder zu mißachten. Das Kind
wolle seinen Willen durchsetzen, heißt es dann. Es müsse eben
lernen, daß nicht alles geht, was es will.
Hier liegt
tatsächlich ein großer Irrtum vor: das Vorurteil, man würde
lernen, sich (auch) mal an andere anzupassen, indem diese einen dazu
zwingen. Das Gegenteil ist der Fall. Kinder wollen selbständig
werden. Dazu müssen sie aber nicht nur in der Lage sein, das
Erwachsenen-Leben zu beobachten (bei uns werden sie aus dem Alltag
der Erwachsenen immer früher entfernt); sie müssen vor allen Dingen
ihre Lernschritte selbst vollziehen. Sie müssen sich räumlich und
geistig/intellektuell von selbst bewegen. Wenn sie vor der Zeit dazu
gedrängt werden, d.h. wenn sie in ihrer Entwicklung noch nicht so
weit sind, lernen sie nur eins: daß das, was sie brauchen, nicht
zählt - aber auch nicht ihre Überforderung. Die wird entweder per
direkter Machtausübung ignoriert, oder die Kinder werden
"vernünftig" dazu überredet, etwas auszuhalten, was ihnen
u.U. äußerste Angst macht. Eine Angst, die sie nur verdrängen
können, die in späteren Lebensabschnitten, gerade wenn es darum
geht, sich vom Elternhaus abzunabeln, aber wieder auftaucht.
Selbständig kann
nur werden, wer sich von alleine traut. Ein Krabbelkind entfernt sich
von der Mutter, um jederzeit zu ihr zurückkehren zu können - wenn
es die Sicherheit ihrer Nähe braucht. Die Ausflüge werden größer,
die Kinder mutiger, ihr Sicherheitsgefühl wächst. Das gelingt nur,
wenn sie Mama (oder Papa) wieder vorfinden, wo sie sie verlassen
hatten; sind sie weg, geraten sie in Panik. Kinder, die in die Krippe
gebracht werden, dürfen sich nicht von selbst entfernen - sie werden
von den Erwachsenen dazu gedrängt. Nur weil man es schafft, das Kind
nach und nach dazu zu bringen, dort zu bleiben und nicht mehr zu
weinen, heißt das nicht, daß die Situation für das Kind in Ordnung
ist. Es ist im Gegenteil damit zu rechnen, daß es Schmerz und
Überforderung angesichts der nicht auf es hörenden Erwachsenen
verdrängt und einen wesentlichen Teil seiner Basis-Sicherheit gar
nicht erst erwirbt.
Natürlich kann ich
das so nicht beweisen. Es gibt, wie in allen Bereichen, auch hier
wissenschaftliche Untersuchungen, die zu gegenteiligen Ergebnissen
gelangen - die einen erklären Krippen für unproblematisch, die
anderen sehen die Kinder emotional beschädigt daraus hervorgehen. In
jedem Fall läuft hier ein flächendeckendes Großexperiment, dessen
Opfer, wie üblich, die Kinder sein werden. Ich will nur zu bedenken
geben, daß bereits jetzt die Angsterkrankungen unter jungen
Erwachsenen zunehmen. Auch wenn natürlich nicht alle Angststörungen
auf außer-Haus-Betreuung zurückzuführen sind: Für diese
Generation war "nur" der Kindergarten selbstverständlich -
die Folgen der Krabbelstube kommen erst noch.
Angst, die man
verdrängen muß, weil sie durch die Erwachsenen als nichtexistent
gesehen wird, macht gefügig. Als erwachsener Mensch schafft man es
dann nicht, sich gegen Mächtige zur Wehr zu setzen, weil der Wunsch,
sich zu wehren, aus der (inzwischen unbewußten) Kindheitserfahrung
heraus sofort Angst triggert. Rationalisierung und Ressentiment gegen
die von der Gesellschaft im Stich gelassenen Menschen helfen dann
dabei, diese Angst möglichst nicht zu empfinden. Denn mit der
Angst droht unermeßliche Hilflosigkeit aufzusteigen - die Erfahrung
war ja, daß der Protest gegen die mächtigen Erwachsenen nicht
geholfen hat. Man wurde nicht gehört. Man hat, ohne es zu wissen,
diese Prämisse mit in sein Erwachsenenleben genommen: Wenn du dich
wehrst, hört eh keiner auf dich. Also schlucke deinen Schmerz und
lasse die anderen über dich bestimmen.
Weil dieses schwer
bewußt zu machen ist, bleibt der Kapitalismus so stark. Weil wir die
Sicht der Mächtigen auf uns übernehmen, unterdrücken wir unser
Gefühl für das, was uns gut bzw. nicht gut tut. Wer sich dem nicht
unterwirft, wer krank wird, wen wir einfach ausgrenzen - den
etikettieren wir lieber als faul, als uns einzugestehen, daß wir
nichts weiter tun, als einem falschen Menschenbild aufzusitzen und
damit uns selbst und anderen Gewalt anzutun.
(Zum Weiterlesen:
Arno Gruen, Der Verlust des Mitgefühls. Über die Politik der
Gleichgültigkeit, München 1997)